Das Geheimnis des Chinesischen Hundes – Tag 3

René von Tiger – Consulting Detective

Tag 3 – Die Fährte des Hundes

Mein Kollege Holmes hatte mir ein ganz schönes Rätsel aufgegeben. Ohne auch nur den kleinsten Anhaltspunkt in der Tatze sollte ich den geheimnisvollen Chinesischen Hund finden. Lediglich den Hinweis, dass die Bestie sich auf einem großen Fest herumtreibt, konnte mir der große Detektiv geben.

Was der gestreifte Ermittler in so einer verfahrenen Situation braucht ist vor allem eins: Überblick! Um mir einen solchen zu verschaffen, begab ich mich zum Südufer der Themse. Gleich gegenüber hatte ich einen schönen Blick auf das weltbekannte Westminster Clowns College.

Sicher werden sich jetzt einige Leser meiner Geschichte fragen, ob ich mich hier nicht irre, und es sich nicht tatsächlich um die Houses of Parliament handelt. Ja und nein. Einerseits beherbergt der überwiegend neugotische Palace of Westminster aus den Jahren 1840-1870 das Ober- und das Unterhaus, also das britische Parlament, andererseits ist die Staatsführung des Vereinigten Königreichs seit den großen Zeiten eines First Sealord Admirals Winston Churchill und einer Iron-Lady Margret Thatcher zu nicht mehr als einem peinlichen Kasperle-Theater voller Witzfiguren verkommen. Mit der Hass-Parole „Ausländer raus“, einer dreisten Lügenkampagne zur Täuschung ihres Volkes und einer unfassbaren Inkompetenz bei der Führung ihrer Nation steuern sie das Land aus der Europäischen Union hinaus direkt in das politische Abseits und die wirtschaftliche Katastrophe hinein. Churchill und Thatcher müssen sich in ihren Gräbern umdrehen! Was sage ich? Umdrehen? Die werden rotieren! Würde man Generatoren an die beiden anschließen, könnte man sicher ganz Europa mit sauberem Strom versorgen, so schnell rotieren die in ihren Gruften.

Aber das ist ja gar nicht mein Thema, also konzentriere ich mich wieder auf meinen aktuellen Fall.

Den benötigten Überblick bekommt man am besten, wenn man ein großes Auge auf die vernebelte Angelegenheit wirft, und das größte Auge weit und breit ist das London Eye, das hier in der Themse parkt.Von 1998 bis 1999 wurde hier das höchste Riesenrad Europas von der Niederländischen Firma Hollandia aufgerichtet und am 9. März 2000 eröffnet.

Will man eine Fahrt mit dem London Eye machen, besorgt man sich die Tickets am besten vorher per Internet, oder an den Automaten im Gebäude gleich gegenüber des Riesenrads. Bloß nicht in die Schlange stellen, ohne ein Ticket zu haben! Zu empfehlen sind auf jeden Fall auch die Fast-Track-Tickets. Mit diesen VIP-Tickets darf man nämlich die kurze Warteschlange nutzen, mit der man innerhalb von 10 Minuten seine Fahrt antreten kann. Bei der normalen Warteschlange braucht man etwa 10 Minuten, um erst mal nur an ihr Ende zu laufen, wo man sich dann auf gut zwei Stunden Wartezeit einstellen darf. Das ist nichts für Tiger mit einer wichtigen Mission, denn Zeit ist Geld, und Geld ist Futter! Auf dem Foto an der Seite könnt ihr übrigens beide Warteschlangen sehen: Rechts oben die Fast-Track-Schlange für schlaue Tiger, und rechts unten, sowie quer über den Platz am Park vorbei die Schlange für das Fußvolk.

Von ganz oben hatte ich dann tatsächlich zuerst den Überblick und dann den Durchblick. Mit meinem scharfen Tigerauge konnte ich nämlich entdecken, das da etwas auf dem Trafalgar Square vor sich ging, das etwas es mit dem Chinesischen Hund zu tun haben könnte.

Was das war, das erfahrt ihr in der Fortsetzung meines Berichts.


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